Loslassen (Vairagya) & nicht horten (Aparigraha)
Eine Zeit der Änderung kommt in jedem Leben. Es liegt in der menschlichen Natur festzuhalten, was wir haben. Das liegt daran, dass wir den 3 Grund-Eigenschaften der Natur unterliegen, den drei GUNAS:
- Tamas, die Trägheit
- Rajas, die Bewegung
- Sattwa, die Reinheit
Die Eigenschaft von Tamas ist festzuhalten. Festzuhalten, was wir fühlen, denken und haben. Tamas stellt unsere Bedürfnisse unsere Emotionen und Wünsche zufrieden und bewirkt, dass wir nicht loslassen wollen. Aber Änderung geschieht – ganz spontan und ganz natürlich. Wenn Du vor einer Änderung Angst hast oder ängstlich wirst schon bei dem Gedanken daran, wenn die Änderung dich verzweifelt macht, dann erlebst du inneren Widerstand. Aber warum ist das so?
Logischerweise gibt es keinen Grund. Es entsteht eine Art „geistiger Konflikt“, denn einerseits weißt Du ganz genau, dass Du körperlichen, seelischen oder geistigen Nutzen von der Änderung haben wirst, aber andererseits will irgendetwas in Dir das Alte nicht loslassen. Es kommt aber eine Zeit in der das LOSLASSEN wichtig ist. Lass Überflüssiges los, es ist eine Last.
Loslassen ist ein Naturgesetz. Dein Körper verhält sich nicht so, er hält nicht fest, was überholt und verbraucht ist. So behält er seine Gesundheit und Harmonie immer bei. Aber DU bist nicht fähig das Gleiche mit Deinem Verstand zu tun. Du sammelst innerlich alten Ballast an und schließt alles in Dir ein und denkst es wäre vielleicht noch einmal brauchbar und nützlich. Auf diese Weise wird dein Leben niemals leicht und frei, denn DU HORTEST, und es gibt keine Beseitigung des alten Ballastes in deinem Geist. Wenn du deinen Verstand nicht dazu nutzt, Altes und Überflüssiges zu entfernen, dann bekommst du Angst vor Veränderung.
So kann Dir Yoga helfen
Nutze Yoga, übe Sadhana (deine eigene regelmäßige spirituelle Übung), lasse einen Prozess zu, dann kannst Du realisieren, was wirklich noch brauchbar ist und auch realisieren, was überflüssig ist. Dann fängst Du automatisch an, dieses innere Durcheinander aufzuräumen. Aber DU musst diesen Prozess in Gang setzen, es ist Deine Lebensaufgabe, Dein Leben, das Du Dir gestaltest.
80 Prozent aller Dinge im Geist sind unbrauchbar, zum Beispiel
- der Ärger,
- der krankhafte Wille,
- der Hass,
- die Eifersucht,
- der Kummer und
- die Unzufriedenheit,
die Du mit Dir herumträgst. All dies beeinflusst nicht die anderen, sondern nur Dich selbst, weil DU es bist, der diese Erfahrungen macht und aushält. Deshalb ist ein Prozess der Eliminierung notwendig.
Aparigraha, die Yama-Disziplin (nicht horten und sammeln) aus den Yoga Sutras, erklärt diesen Prozess. Einige Leute glauben, es würde ein Leben in Armut bedeuten, aber das ist nicht gemeint. Aparigraha ist eine geistige Einstellung, kann aber auch eine gesellschaftliche Einstellung sein. Aparigraha meint:
- Sammle kein unnötiges Zeug oder Meinungen in Deinem Leben an.
- Befreie Dich durch Reflektion, durch Selbsterfahrung und durch Sadhana.
Wenn Du Dich von Deinen geistigen Ansammlungen befreist, wirst Du feststellen, dass Dein Widerstand ÄNDERUNGEN gegenüber immer weniger wird und Du fähig wirst ohne Schwierigkeiten von einer Situation zur anderen zu fließen ohne Schwierigkeiten.
Änderung ist schwierig solange wir sie immer wieder aufschieben. Wenn wir unseren Verstand von unnötiger Unordnung befreien, kommt eine natürliche Änderung in unserem Leben vor und wir erfahren Glück und Frieden.
LEBEN FLIESST EINFACH.