Über Karma
Unsere Persönlichkeit ist ständig in Konflikt, weil wir so „programmiert“ wurden, dass wir in einer bestimmten Weise agieren, reagieren, glauben und leben. Das wird uns schnell klar, wenn wir uns die verschiedenen Kulturen und die Menschen der verschiedenen Kulturen und ihre Lebensweise anschauen. Wir in Deutschland leben anders als Menschen in Asien oder Amerika. Die kulturelle und soziale Prägung unterscheidet sich. Die Wertvorstellungen bezüglich der Familie, das soziale Verhalten, Religiöse Vorstellungen und das moderne Leben unterscheiden sich und wir bringen immer das zum Ausdruck, was wir von Kindheit an gelernt haben. Laut Yoga gibt es 3 Arten von Eindrücken, drei Arten von Karma.
- Das eine sind die genetischen Prägungen, das genetische Karma.
- Das andere sind die kulturellen Prägungen, das kulturelle Karma.
- Und das dritte ist die spirituelle Einprägung, spirituelles Karma.
Diese Einprägungen manifestieren sich in unserem Leben in Form von Handlungen/Taten. Unser ganzes Leben dreht sich um den Ausdruck unseres Karmas. Je nachdem welche Einprägungen wir erhalten haben agieren und reagieren wir im Leben. Karma muss als Ausdrucksform verstanden werden, als kreativer Ausdruck von etwas was wir schon kennen, was in uns ruht. Karma wird hier erklärt in Form von Handlungen im täglichen Leben.
Genetisches Karma
sind Eindrücke die wir von unseren Eltern erhalten haben und die in unseren Genen enthalten sind. Auch unsere Eltern haben sich im Verlauf ihres Lebens durch Höhen und Tiefen bewegt, und hatten so verschieden Bewusstseinsmuster in sich. Das Bewusstseinsmuster, das während unserer Zeugung im Vordergrund stand war als Schwingungsmuster in den Genen enthalten und wurde an uns weitergegeben. Deshalb sind Geschwister häufig sehr unterschiedlich obwohl sie die gleichen Eltern haben.
Wenn meine Eltern während des Zeitpunkts der Zeugung soziale oder familiäre Schwierigkeiten hatten, oder eine bestimmte Stimmung durchmachten, dann habe ich das als Einprägung in meinen Genen empfangen und ich werde genau dieses Gefühl der Schwäche und Leere auch im Laufe meines Lebens spüren. Ich werde die Welt und die verschiedensten Situationen aus einer Perspektive betrachten, in der irgendetwas fehlt, das mir Befriedigung geben könnte. Ich werde immer das Gefühl haben, das irgendetwas an der Vollkommenheit fehlt, dass mir nicht alles erfüllt wird. Wenn meine Eltern aber rundherum glücklich und zufrieden waren, dann werde auch ich die Welt aus einer Perspektive von Glück und Freude betrachten.
Das ist also die genetische Prägung, das genetische Gedächtnis, das genetische Karma.
Kulturelles Karma
Es hängt damit zusammen wie wir erzogen wurden. Zu leben, zu glauben zu denken und zu agieren. Swami Satyananda hat immer betont, dass unser ganzes Leben einer Programmierung ausgeliefert sei. Programmierung durch das Erziehungssystem, durch das Familienleben, durch die Kultur, durch die Religion, den Glauben, an dem wir festhalten.
Das gibt uns das Gefühl von richtig und falsch… von Recht und Unrecht. Das Gefühl für richtig und falsch kontrolliert und lenkt all unsere zukünftigen Ausdruckskräfte.
Spirituelles Karma
Spirituelles Karma steht mit unserer Evolution, unserem inneren Wachstum und dem Ausdruck unserer inneren Natur und der inneren Freiheit in Verbindung. Es ist eine Ausdruckskraft, die von innen her kommt aus der natürlichen Evolution von Bewusstsein und Energie. Mit dem gesunden Menschenverstand wissen wir es, und alle spirituellen Lehren der Welt weisen uns darauf hin, dass wir menschliche Wesen aus Bewusstsein und Energie bestehen und das diese Kräfte sämtliche Ausdrucksformen im Leben bestimmen.
Gefühle und Gedanken entwickeln sich ständig. Bewusstsein entwickelt sich ständig im Laufe des Lebens und auch die Seele wenn sie sich in die Welt der Natur, der manifestierten Welt herab begibt, dann trägt sie auch gewisse Ausdrucksformen aus einer höheren Ebene mit sich.
Es ist vergleichbar mit einem Umzug. Würdet ihr mit leeren Händen gehen oder würdet ihr Eure Sachen mitnehmen? Ihr würdet bestimmt alles was ihr so angesammelt habt in das neue Haus mitnehmen. Wir tragen alles mit und arrangieren es im neuen Haus so, wie es uns gefällt. Genauso ist es mit der menschlichen Seele, die sich von einem Leben zum anderen bewegt und aus dem vorherigen Leben alles was zu ihr gehört hat, mitnimmt.
In der Bhagavad Gita heißt es… Das die Seele – trotz ihrer transzendentalen Natur – Gedanken, Gefühle und Eindrücke der Sinne mit sich trägt, wenn sie sich in der Welt manifestiert.
Während des weltlichen Lebens werden dann solche Einprägungen aus früheren Leben zu Ausdruck gebracht.
Aus einem Seminar mit Swami Niranjanananda und dem Buch: Karma Sannyas